Die Faszination der Mandalas
1. Juli 2020Polygon Art – Kunstwerke aus geometrischen Formen
7. Juli 2020Die Origami Tiere lassen sich auch rein visuell darstellen und werden von uns dann auf T-Shirts, Poster und weitere Objekte gedruckt. Für uns gehört das Origami zur geometrischen Kunst wie auch die Low Poly Art oder die Mandalas, die wir ebenfalls aufdrucken.
Nothing is set in stone. A bird can be refolded into a boat, a fish, a kimono, or any other extravagant vision. At other times it aches to return to its original folds. The paper begins to fray. It tires, rebels.
Wie ist die Kunst der Origami entstanden?
Sie ist nachweislich älter als das Papier. Dieses wurde in China etwa 100 v. Chr. erfunden, doch schon zuvor falteten die Menschen kunstvoll Stoffe und sonstige Materialien.
Im frühen 7. Jahrhundert gelangte dann das Papier nach Japan, wurde für Origami verwendet und erlangte eine frühe Blüte ab dem 14. Jahrhundert. Papier war damals noch sehr teuer, ein Origami wurde daher wahrscheinlich nur zu besonderen Anlässen wie einer Zeremonie gefaltet.
In Europa gab es, ausgehend von Ägypten, ebenfalls eine Kunst des Papierfaltens. Diese lieferte historisch auch schon Techniken, auf denen das moderne Origami aufsetzt. So sind aus dem historischen Japan der Kranich, aus dem historischen Spanien die Pajarita bekannt.
Akira Yoshizawa - Origami- Meister
Ein Aufbrechen der über Jahrtausende bestehenden Tradition, die nur wenige Motive kannte, erfolgte erst im 20. Jahrhundert. Der japanische Künstler Akira Yoshizawa (1911 – 2005) erfand neue Modelle, indem er für das moderne Origami systematische Diagramme entwickelte, die sich auch in den Computer übernehmen lassen und heute das Erstellen der Origami Tiere ermöglichen, die wir als Motiv aufdrucken können.
Yoshizawa nutzte die Diagramme seinerzeit für Faltanleitungen, die es natürlich immer noch gibt. Es ist eine faszinierende Fertigkeit, ein Origami selbst zu falten. Inzwischen hat sich aus den Yoshizawas Diagrammen unter Mitwirkung des Experten Randlett das Yoshizawa-Randlett-System entwickelt, auf dem das moderne Origami basiert. Die Entwicklung dieses Systems führte zu einer Revolution. Die Modelle wurden immer komplexer und erlangten einen vollkommen neuen Grad an Beliebtheit.
Die einfachen Modelle der Vorzeit blieben allerdings ebenfalls erhalten. Am bekanntesten ist der Kranich, den die Japaner Sembazuru (千羽鶴) nennen. Ihrer Legende zufolge hat eine Person, die tausend solcher Kraniche faltet, einen wichtigen Wunsch frei, den ihr die Götter erfüllen. Daran glaubte die Japanerin Sadako Sasaki, die als zweijähriges Kleinkind beim Atombombenabwurf auf Hiroshima 1945 verstrahlt wurde und als Schülerin mehr als tausend Origami-Kraniche faltete (etwa 1.600), um ihre durch die Kernstrahlung verursachte Leukämie zu überwinden – vergebens. Sie starb daran mit 12 Jahren. Seither ist der Origami-Kranich das Symbol der Friedensbewegung.
Varianten des Origami
Rein geometrisch gibt es heute verschiedene Origami-Varianten. Sie führen in der Konsequenz zu unterschiedlichen Endfiguren: Aus einem quadratischen Papier entsteht das klassische Origami.
- Die modulare Form, die auch als Tangrami bekannt ist, entsteht aus dem Zusammensetzen mehrerer gleicher Teile. Damit können beispielsweise Schachteln gefaltet werden.
- Polyeder entstehen aus mehreren unterschiedlichen Teilen wie Verbindungsstücken und Flächen.
- Multipiece Origami: Bei dieser Form werden verschiedenste Teile zu aufwendigen und manchmal fantasievollen Figuren zusammengesetzt. Es entstehen unter anderem sehr interessante Puppen, aber natürlich auch Origami Tiere.
- Boxpleating: Hierbei wird das Papier in horizontalen und senkrechten Linien so gefaltet, dass die Linien in 45°-Winkeln ihre Richtung ändern. Es entsteht eine beliebige Zahl freier Lagen, mit denen sich praktisch alle Figuren herstellen lassen.
- Iso Area ist ein Modell, das von jeder Seite aus betrachtet gleich aussieht.
- Pureland: Dabei werden nur die Origami-Grundfaltungen Berg und Tal verwendet.
- Tessellations sind flache mosaikartige Faltbilder, deren Muster sich wiederholen.
- Wetfolding benötigt leicht angefeuchtetes Papier. Damit lassen sich dann die Modelle besser ausformen. Wenn sie wieder trocken sind, wirken sie naturgetreuer. Beim Einsatz von sehr festem Papier (Elefantenhaut, Aquarellpapier) oder auch mit Tapetenkleister behandeltem Seidenpapier werden die fertigen Modelle sehr stabil.
- Kirigami: Hierbei werden zusätzlich zum Falten Einschnitte verwendet.
- Crumpling: Bei dieser Faltmethode faltet man erst eine Basis, knüllt sie dann zusammen und bringt sie anschließend vorsichtig in Form.
- Kinetic Origami sind gefaltete Spiralen, die sich beliebig drehen lassen.
Origami als Druckvorlage
Die Vielfalt, die im 20. Jahrhundert entstanden ist, basiert größtenteils auf neuen Geometrien. Diese lassen sich nun – ebenso natürlich die traditionellen Geometrien – als Grafik in den Rechner übernehmen, sodass praktisch auch digitales Falten möglich ist. Natürlich können wir auch ein Origami-Foto drucken, also das Abbild einer real gefalteten Figur. Generisch im Rechner entstandene Origamis wirken aber meistens noch reiner und ästhetischer. Die Faltvarianten, die auch digital funktionieren, sind unter anderem die Berg-, Tal-, Quetsch-, Zickzack-, Umkehr-, Hasenohr-, Blütenblatt-, Kick- und Senkfaltung.
Fazit: Ästhetik durch Origami
Die auf der Origamifaltung basierenden Bilder führen zu einer vollkommen neuen Ästhetik, wenn wir sie als Druckvorlage für Poster, Shirts, Geschirr und weitere Objekte verwenden. Der Run darauf ist so groß, dass wir einen neuen Trend vermuten.